Die HB9CV Aktion

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Beim Verfolgen der 9N7BCC DXpedition Ende 2004, konnte ich mit meinem 30m Dipol (der auch auf 10m "geht") besonders starke Signale auf 10m hören. Das hat mich trotz -oder gerade wegen- des heran nahenden Sonnenfleckenminimums bewogen, eine Gewinnantenne für 10m zu bauen. Viele Elemente, gross und schwer waren mir zu aufwendig - allein schon vom Mast her, weshalb es eine HB9CV werden sollte.

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2004 für 10m


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Im Kleberbatzen ist ein Röhrchenkondensator.


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fertig auf Holzmast


Die Elementrohre sind aus dem Baumarkt, ein 20mm Alu-Vierkantrohr für den Boom hatte ich noch übrig und der Rest ist aus der Bastelkiste. Die Kreuzplatten sind aus Aluverschnitt und im QRL abgekantet. Weil ich nirgends passende U-Bügel gefunden habe, habe ich sie mir aus einer M4 VA-Gewindestange selbst gebogen (was ich nicht mehr machen würde). Als Phasenleitung und Abstandshalter mussten Erdungsdraht und Fischerdübel herhalten - ganz einfach an den Boom getaped. Mit Schlauchschellen sind die Enden der Phasenleitung an den Elementen fest gemacht, auf diese Weise lässt sich der Matchpunkt gut variieren, die Sache korrodiert aber. Eine PL-Buchse ist direkt in der vorderen Kreuzplatte. Bei asymmetrischer 50Ω Speisung kommt man um einen Kondensator wohl nicht 'rum, durch probieren mit Festkondensatoren bin ich bei ≈30pF gelandet. Das C wurde mit 2-Komponentenkleber noch "wetter- u. bombenfest" gemacht. Der Boom hat noch passende Endkappen und eine fertige Mastschelle bekommen.

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Röhrchenkondensator ≈30pF

...hat 100W stand gehalten.


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Achtung: Pfusch, da 3 verschied. Metalle zusammen.


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schnell und hält



Abmessungen der Elementrohre:

               |         2,5m            |
               /=========================/               Ø15.5mm
        /==========/                 /==========/        Ø11.5mm
  /==========/                       |     /====|=====/  Ø 8mm
  |   1m    |                        |    1m    |

Die inneren 1m Stücke werden in das zentrale Rohr 25cm weit eingeschoben und je mittels 6 selbstschneidenden Schrauben festgemacht. Die Löcher für die Schrauben vorsichtig vorbohren und mit Gefühl festziehen, das hält verblüffend gut. Weil die 11.5mm in die 15.5mm Rohre nicht ganz bündig passen, bleibt ein sichelförmiger Spalt. Ich habe darauf geachtet, dass der unten liegt, d.h. die Schrauben oben sind. Dann kann Wasser ablaufen und sammelt sich nicht an den Schrauben. Die äusseren Stücke werden soweit in die mittleren geschoben, bis die gewünschte Elementlänge erreicht ist, bzw. das SWR passt. Befestigt werden die äusseren Stücke mit M3 Schrauben. Gewinde so anbringen, dass sie zum "Inneren" der Antenne zeigen, dann tut man sich auf einer Leiter stehend beim abgleichen leichter.

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Gewinde für die Endstücke, um abstimmen zu können.


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HB9CV_5_768.jpg funzt prima

Die 9N7BCC DXpedition habe ich damit trotzdem nicht erreicht.


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Beim Abbau einer vertikalen Mastkonstruktion mit Ausleger ist das ganze umgekippt...



Fazit:

Ein paar Bastelabende nach Feierabend und man erhält für wenige € eine funk-tionierende Antenne. Wie ich erst später gelesen habe, leider kein Link - sri, bin ich mit dem Elementdurchmesser am unteren Ende des Sinnvollen. Bevor ich die Elemente am Boom verschraubt habe, habe ich die mit Schraubzwingen fest gemacht. Das war zwar eine ziemlich wackelige Angelegenheit, aber so konnte man den Abstand variieren. Bringt aber nix, lasst die in der Literatur angegeben λ/8. Das ganze Band konnte man damit ohne Tuner erwartungsgemäss nicht ganz abdecken. (Der im Abstimmbereich etwas eingeschränkte Tuner vom FT897 reicht aber locker für den Rest.) Wenn man eine beständigere Version möchte bzw. was ich das nächstemal besser machen würde: Die Befestigung der Phasenleitung an den Elementen muss anders gelöst werden, nicht nur an den Kontaktstellen. Auch die des Cs. Die Alu-Kreuzplatten sollten mindestens 4mm stark sein - meine sind mit ca. 2mm zu dünn. Statt, wie auf dem Bild zu sehen, nur 2 M3 Schrauben für die Endstücke zu nehmen, sollten es ein paar mehr sein oder nach dem Abstimmen durch durchgehende ersetzt werden. Die "aufschlitz-und-mit-Schellen-festklemm-Methode" könnte dort auch ganz gut klappen.

Bandöffnungen auf 10m gabs erstmal keine mehr bzw. habe ich verpasst. Also warum nicht etwas Relaisbetrieb? Vertikal mit Ausleger montiert, konnte ich DF0WUN gerade mit Ach und Krach auftasten, kam aber nicht wirklich drüber. So blieb es bei ein paar Test-QSOs in die Provinz. Beim Abbauen ist mir schliesslich alles umgekippt - der Hebel durch den Ausleger war einfach zu gross. Seitdem ist alles verbogen und geknickt. Naja, das lässt sich leicht wieder beheben - oder soll ich doch einen vertikalen Rundstrahler draus machen?


Hier aus Mangel an weiteren Antennenbildern noch etwas Testequipment:

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